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Zdravo Aus belgrad

Aktualisiert: 27. Mai


Es gibt Trips, die beginnen mit einem Lächeln, und es gibt die Trips, die mit einer Zahnbürste und zwei Flaschen Lillet starten. Und wir sprechen hier nicht von einem Versehen. Zwei Freundinnen, die sich einen Wochenendausflug in die serbische Hauptstadt Belgrad gönnen, wissen, wie man das Leben auf die lockere Art angeht – mit ein wenig Improvisation und viel Humor.


Am Flughafen

Am Flughafen standen wir da, wollten auf uns und unsere gemeinsame Zeit vor der Sicherheitskontrolle erst einmal anstoßen. So zuckten wir zwei kleine Fläschchen Lillet und stellten fest: Keine Öffnungshilfe weit und breit.

Aber halt! Eine Zahnbürste war da. Klar, was macht man, wenn man keine Ahnung hat, wie man eine Flasche öffnet? Man nimmt die Zahnbürste, steckt sie in den Flaschenverschluss und – mit einem kräftigen Ruck – da war er, der erlösende „Plopp“. Prost!


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Aber das eigentliche Highlight folgt erst noch: Der Flug! Zum ersten Mal mit einer Propellermaschine. „Klein, aber fein - wie ein Privatjet“, dachten wir, als wir das Flugzeug bestiegen. Doch dann… Als die Maschine abhebt, fühlt es sich an, als würden wir direkt in einen Mixer geworfen werden. Gespräch? Vergiss es. Du musst quasi schreien, um mit deinem Sitznachbarn zu kommunizieren, aber nach den ersten zwei Minuten wird der Flug einfach zur witzigen Geräuschkulisse unseres Trips.


Ankunft in Belgrad

Endlich kurz vor Mitternacht angekommen, stehen wir im Belgrader Flughafen und nehmen einen tiefen Atemzug, der mehr nach Zigarettenrauch als nach „Willkommen in der Stadt“ riecht. Aber hey, wir sind abenteuerlustig und bereit, das Beste daraus zu machen. Das Hotel, das wir uns ausgesucht haben, verspricht „modern und komfortabel“ zu sein. Die Realität? Nun ja, sagen wir mal, das Konzept von „komfortabel“ könnte hier etwas überbewertet sein.


Als wir das Zimmer betreten, schlägt uns sofort der Geruch von Rauch entgegen - aber keine Überraschung, schließlich darf man in Serbien ja noch indoor rauchen. Dann dachten wir endlich, das war’s jetzt. Endlich zurücklehnen und die Füße hochlegen.


Doch dann durften wir uns noch an Überraschungen freuen: Die Klimaanlage, die uns im Winter eigentlich eine wohltuende Wärme bescheren sollte, tat so, als ob sie in den Ferien war. Statt Wärme kam nicht einmal ein laues Lüftchen. Und dann das Bett. Einer unserer Bettüberzüge schien eine Sammlung von allem zu sein – von „dreckig“ bis „feucht“, alles war dabei.

Aber es gab gute Nachrichten, denn die Rezeptionistin war ein wahrer Engel. Sie hörte sich unsere kleinen Dramen geduldig an und versuchte die Klima wieder voll funktionsfähig zu machen und gab uns auch eine neue Bettwäsche zum Überziehen - somit gute Nacht!


Sightseeing Tour

Nach einer eher holprigen ersten Nacht waren wir am nächsten Morgen bereit uns die Stadt anzusehen. Unsere erste Station war der Platz der Republik – der zentrale Treffpunkt von Belgrad. Der Platz war lebendig, voller Menschen und umgeben von hübschen historischen Gebäuden – und da war auch, der berühmte I Love Belgrad-Schriftzug!

Von dort aus ging es weiter zum Parlamentsgebäude. Obwohl wir das Parlamentsgebäude zuerst nicht auf unserer To-Do-Liste hatten, empfand ich es als eines der imposantesten architektonischen Meisterwerke.

Wir schlenderten weiter zur St. Markus Kirche – ein weiteres Wahrzeichen Belgrads und waren erstaunt, wie viele Einheimische sich dort in die Kirche befanden. Es war nicht nur ein Ort für Touristen, sondern vor allem ein lebendiger Treffpunkt für die Bewohner der Stadt.

Ob jung oder alt, es schien, als ob die St. Markus Kirche ein wahrer Anlaufpunkt für alle Generationen ist.

Dann zog es uns zum Kalenic Pijaca, einem der größten und lebendigsten Märkte in Belgrad. Der Markt war eine bunte Mischung aus frischem Obst, Gemüse, Gewürzen, lokalen Spezialitäten und – ja, auch ein paar kuriosen Souvenirs und allerlei kuriosem Krimskrams.

Nächster Halt war die Kirche des Heiligen Sava – und wow, was für ein Anblick! Diese riesige Kirche ist sowohl von innen als auch von außen beeindruckend und eines der größten orthodoxen Gotteshäuser weltweit.

Auf dem Weg in das Galerija Belgrad Shoppingcenter machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Monument von Stefan Nemanja, dem Begründer des mittelalterlichen serbischen Staates. Nach all den historischen und spirituellen Eindrücken war es nun Zeit, den Tag entspannt ausklingen zu lassen. Das moderne Shoppingcenter bot den perfekten Kontrast zu den vielen historischen Sehenswürdigkeiten, die wir vorher besucht hatten.



Bei Sonnenuntergang machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel, entlang der Uferpromenade der Save, und was wir dort entdeckten, war ein völlig neuer, moderner Teil Belgrads. Die Uferpromenade war gesäumt von nagelneuen Apartments und hochmodernen Hochhäusern, die das Bild der Stadt komplett veränderten. Es war fast, als wären wir in einer anderen Welt – fernab von den historischen Monumenten und den charmanten, alten Straßen, die wir zuvor erkundet hatten.



Letzter Tag in Belgrad

Unser zweiter Tag begann mit einem gemütlichen Frühstück in einem hippen Lokal in der Stadt. Nach diesem energiereichen Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Festung von Belgrad  (Kalemegdan), einem der wichtigsten historischen Wahrzeichen der Stadt. Die Festung liegt auf einem Hügel mit einem atemberaubenden Blick auf die Mündung der Flüsse Save und Donau. Wir verbrachten unseren ganzen Tag dort, denn es gibt einige Attaraktionen und Aussichten, die man sich dort ansehen kann.




Baustellen und Polizei

In Belgrad ist das mit den Baustellen so eine Sache – abgesperrt? Eher nicht. Man schlendert fröhlich durch offene Baugruben und über ungesicherte Rohbauten, als wäre es ein Spaziergang im Park. Sicherheitsvorkehrungen? Fehlanzeige! Und dann, als ob das noch nicht genug wäre, fährt die Polizei in einem Fiat 500 durch dieses Baustellen-Chaos. Statt mit einem großen Einsatzwagen cruisen die Polizisten in ihrem kleinen Flitzer durch die Straßen – als würden sie auf dem Weg zum nächsten Café sein. Belgrad, du bist einfach ein bisschen anders – und das macht dich so besonders!


Fazit:

Belgrad ist eine Stadt, die ihre Geschichte stolz zur Schau stellt. Vom imposanten Parlamentgebäude bis hin zur Festung von Belgrad – jedes historische Monument erzählt seine eigene Geschichte . Doch Belgrad ist nicht nur ein Ort der Vergangenheit, sondern auch eine pulsierende Metropole, die mit hippen Cafés, modernen Shoppingcentern und einer jungen, kreativen Szene begeistert. Unser Wochenendtrip nach Belgrad war vielleicht nicht das, was man als „perfekte Reise“ bezeichnen würde, aber genau das machte ihn unvergesslich. Denn wer braucht schon ein perfektes Hotel oder eine ruhige Flugreise, wenn man Erinnerungen an Propellermaschinen, Lillet-Flaschen und absurde Hotelgeschichten mit nach Hause nehmen kann?

Belgrad, du hast uns gezeigt, wie man auch das Unperfekte zu einem Abenteuer macht. :)

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