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Vom Raketenstart zum Sonnenuntergang –Roadtrip ins Baskenland

 

Ein bisschen Sonne, ein bisschen Meer, ein bisschen französisches Lebensgefühl. Am Ende wurde daraus ein Roadtrip, der sich anfühlte wie ein Film – mit Flugzeugen, Raketenstarts, leeren Autobahnen und rosa Himmeln.


Unsere Reise begann in Toulouse – wo selbst die Häuserwände rosarot schimmern und Flugzeuge beinahe heilig sind – und führte uns über das raue, wunderschöne Baskenland bis nach Bordeaux, wo wir zwischen Wein, Wellen und Warten am Flughafen entdeckten: Manche Reisen enden nie wirklich.


Denn es waren nicht nur die Orte, die uns begeisterten. Es waren die kleinen Dinge: das Lachen über französische Erklärungen, die wir nicht verstanden, der Sand in den Schuhen von der Dune du Pilat, der Marmeladenglas-Sonnenuntergang in San Sebastián. Und irgendwo zwischen all dem merkten wir: Man kann eine Route planen – aber nicht die Magie, die unterwegs passiert.


Rosafarbene Gassen und Raketenstarts: Toulouse

Die ersten drei Tage machten wir Toulouse unsicher – und schon am ersten Tag fühlte es sich an, als würden wir in einer Mischung aus Science-Fiction und Postkartenidylle landen. Unser Startpunkt: das Airbus Museum. Zwischen glänzenden Riesenjets und historischen Propellermaschinen konnte man kaum glauben, dass Menschen wirklich solche Stahlvögel bauen und durch die Lüfte jagen. Ich tappte staunend von einem Exponat zum nächsten, fühlte mich winzig neben den Riesenflugzeugen und gleichzeitig unheimlich inspiriert.


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Am kommenden Tag ging es für uns in die Gassen der Stadt Toulouse. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fuhren wir bis zum Palais de Justice, von wo es dann weiter zu Fuß durch die Altstadt ging. Unser erster Halt: der Place du Capitole, wo das Rathaus in der Sonne glänzte und Straßenkünstler die Passanten verzauberten. Weiter schlenderten wir zur Basilika Saint-Sernin. Wir ließen uns treiben durch die bunten Gassen der Altstadt, entdeckten das ruhige Couvent des Jacobins und schlenderten durch den grünen Jardin des Plantes. Schließlich führte uns unser Spaziergang über die Pont Neuf, die älteste Brücke der Stadt, mit herrlichem Blick auf die sanfte Garonne. Schließlich führte uns unser Weg an die Uferpromenande der Garonne, wo wir uns hin setzten und eine Weile den Menschen und Vögel zusahen.

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Am dritten Tag verschlug es uns dann in die Cité de l’Espace – eigentlich nur für zwei, drei Stunden geplant, doch wie so oft kam alles anders. Schnell wurden aus geplanten zwei Stunden satte sechs Stunden voller Staunen, Lachen und kindlicher Begeisterung. Überall gab es Dinge zu entdecken: Modelle von Raumstationen, interaktive Experimente, Planetenbahnen, die man selbst in Bewegung setzen konnte – und das alles in einer Mischung aus Wissenschaft, Spiel und purer Faszination. Wir lachten, staunten, drückten hier einen Knopf, zogen dort an einem Hebel und fühlten uns wie zwei neugierige Kinder in einem gigantischen Spielzeugladen.


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Besonders beeindruckend war der Raketenstart mit 2G, bei dem man richtig spürte, wie der Druck den Körper nach hinten drückt. Überall konnte man Experimente entdecken: Wie fühlt sich die Atmosphäre auf der Erde an? Wie auf dem Mars? Wir verstanden fast nichts, weil alles auf Französisch war – aber die Experimente sprachen für sich. Es war gleichzeitig lehrreich, skurril und herrlich witzig, und ich merkte wieder: Manchmal braucht es keine Worte, um begeistert zu sein.


Die Cité de l’Espace war nicht nur ein Museum, sondern ein Ort voller Abenteuer, kleiner Aha-Momente und großer Augenblicke – und eine Erinnerung daran, dass Entdecken manchmal die schönste Form von Glück ist.


Zwischen Andenblicken und Meeresglanz: Baskenland

Dann ging es endlich los mit dem Mietwagen ins Baskenland. Die Autobahn führte uns entlang der sanften Hügel der Anden, und während wir durch die monotone Landschaft düsten, waren es vor allem die kleinen Ausblicke auf die Berge, die uns für die trostlose Leere entschädigten – ein bisschen wie ein Lichtblick in einem sonst endlosen Grau. In Saint-Jean-de-Luz erwartete uns schließlich unsere Unterkunft, gemütlich, einladend und ein perfekter Ruhepol nach der langen Fahrt.


Am nächsten Morgen starteten wir nach einem ausgiebigen Frühstück Richtung Donostia San Sebastián. Die Stadt empfing uns mit einer Mischung aus Eleganz und Lebensfreude – gerade zur Zeit der Filmfestspiele, sodass Highsociety-Personen, Fotografen und blitzende Kameras durch die Straßen huschten. Wir schlenderten durch die Altstadt, genossen die frische Meeresluft und machten uns auf den Weg zur Jesusen Bihotz Sakratuaren, einem kleinen Monument hoch über der Stadt. Von dort oben bot sich ein atemberaubender Blick auf Donostia, die Buchten, die Dächer und das glitzernde Meer.


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Am Abend. zurück bei unserer Unterkunft, zog es mich bei einem Spaziergang noch einmal ans Meer. Ich spazierte dahin und erlebte einen Sonnenuntergang wie aus einem traumhaften Filmszene: der Himmel in sattem Pink, die untergehende Sonne im glitzernden Wasser gespiegelt. Ich saß da allein, genoss die Schönheit und fühlte gleichzeitig eine kleine Traurigkeit, dass niemand diesen Moment mit mir teilte. Doch plötzlich kamen zwei Rennradfahrerinnen aus Deutschland vorbeigeradelt. „Ach schau, wie schön!“, rief die eine, und beide stiegen ab, zückten ihre Kameras und hielten den Moment fest. Sofort musste ich an eine Freundin denken, mit der ich genau dasselbe geteilt hätte. Ein stiller, berührender Augenblick, in dem Fremde und die Magie des Augenblicks aufeinandertrafen.


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Von Biarritz Wellen zum Charme Bayonnes

Am kommenden Tag führte uns unser Weg weiter entlang der Atlantikküste nach Biarritz. Schon beim ersten Blick von den Klippen auf die endlosen Strände merkten wir: diese Stadt lebt das Meer – und die Surfer leben ihren Traum! Überall tummelten sich Wellenreiter, paddelten, sprangen, fielen ins Wasser und standen wieder auf – ein echtes Schauspiel. Ich hatte zuvor noch nie so viele Surfer auf einmal gesehen, und es war fast ein bisschen, als würde man einem choreografierten Tanz zuwinken, bei dem jeder seine eigene Show aufführte. Der Vibe dort ist sportlich, entspannt und lässig – und das spiegelte sich auch im Kleidungsstil wider: Sonnenbrillen, Boardshorts, windgepeitschte Haare und ein Lächeln, das man sofort mit der Sonne assoziierte. Ich konnte mich kaum sattsehen, wie die Menschen dort das Meer in vollen Zügen genossen.


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Nach der Meeresstadt führte uns unser Weg ins historische Bayonne, das mich mit seiner einzigartigen Architektur sofort in seinen Bann zog. Die Fachwerkhäuser, kunstvoll verzierte Balkone und bunten Fensterläden wirkten wie aus einer anderen Zeit – charmant, lebendig und irgendwie eigenwillig zugleich. Die Gassen waren eng, verwinkelt und luden dazu ein, sich einfach treiben zu lassen.


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Sand unter den Füßen, Sonne im Herzen: Auf dem Weg nach Bordeaux

Am kommenden Morgen schnürte ich die Schuhe und machte mich früh auf den Weg, um Saint-Jean-de-Luz ein Stück weit allein zu entdecken. Die frische Meeresluft, das Grün der Küstenwege und die sanften Wellen luden geradezu zu einem Lauf ein – ein bisschen wie eine kleine persönliche Oase, bevor der Trubel des Tages begann. Nach dem Frühstück stiegen wir nämlich wieder ins Auto und düsten über die Autobahn Richtung Bordeaux.

Unser erster Stopp war die Dune du Pilat, die höchste Sanddüne Europas. Ein beeindruckender Anblick: riesige Sandmassen, die sich gegen den Himmel türmen, und das Meer, das sich sanft am Horizont erstreckt. Wir kletterten ein Stück hinauf, spürten den Sand unter den Füßen und fühlten uns für einen Moment wie Kinder, die eine endlose Sandburg erklimmen – mit dem besten Panoramablick inklusive.


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Danach führte uns der Weg weiter nach Arcachon, und endlich zeigte sich der Sommer von seiner schönsten Seite. Die Sonne strahlte, das Wasser glitzerte, und es fühlte sich an, als hätten wir den perfekten Abschluss für unseren Urlaub gefunden. Wir stärkten uns mit einem leckeren Burger, schauten dem Treiben am Hafen zu und genossen die Wärme, die wir den ganzen Urlaub über so oft vermisst hatten. Zufrieden, satt und mit leicht sandigen Schuhen machten wir uns schließlich auf den letzten Abschnitt Richtung Bordeaux, gespannt auf die letzten beiden Tage in der Stadt des Weins.


Bordeaux: Uralt, märchenhaft und voller Entdeckungen

Die letzten zwei Tage unseres Roadtrips verbrachten wir in Bordeaux, einer Stadt, die für mich vor allem eines war: ein echtes Shoppingparadies. Die Altstadt lebt von unzähligen Boutiquen, kleinen Läden und schicken Schaufenstern – überall lädt etwas dazu ein, kurz stehen zu bleiben, hineinzuschauen und vielleicht doch noch etwas zu ergattern. Doch Bordeaux hat weit mehr zu bieten als nur Shopping: Wir schlenderten durch die Straßen, bewunderten die Place de la Bourse mit ihrem spiegelnden Wasserspiegel, die prachtvolle Kathedrale Saint-André und das historische Grand Théâtre, das mit seiner klassizistischen Architektur beeindruckt. Immer wieder verloren wir uns in den kleinen Gassen, ließen uns von der lebendigen Atmosphäre treiben und wurden hin und wieder von einem Ladenmagneten eingefangen – sei es ein charmantes Café, ein Buchladen oder ein Geschäft mit exquisiten französischen Spezialitäten – nur einen Magneten fanden wir nirgendswo zu kaufen.

 


Flughafen Bordeaux

Der Flughafen wirkte winzig, etwas kalt und leider auch ein wenig ungepflegt, sodass wir uns gleich doppelt auf das sichere Gefühl freuten, das uns am Ende des Fluges erwarten würde. Und als wollte Bordeaux uns noch ein kleines Abschiedsdrama gönnen, hatte unser Flug dann auch noch eine leichte Verspätung. Aber wie sagt man so schön? Ende gut, alles gut! Schließlich landeten wir sicher und wohlbehalten in Venedig.

 

Fazit

Dieser Roadtrip war kein Postkartenurlaub. Wir hatten wenig Sonne und viel Regen, Lachen und Müdigkeit, Stille und Überraschungen. Wir haben Raketen bestaunt, Wellen gezählt, uns in Städten verloren und in Momenten wiedergefunden.

Das Baskenland hat uns gezeigt, dass Schönheit nicht laut sein muss. Manchmal ist sie einfach nur ein stiller Sonnenuntergang, den man zufällig erlebt.

Und während das Flugzeug in Bordeaux abhob, blieb das Gefühl, dass ein Teil dieser Reise noch nicht vorbei ist. Vielleicht, weil sie sich nicht nur auf der Landkarte abgespielt hat – sondern irgendwo zwischen Herz und Horizont. ✨

 

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