Mit Sneakers durch Schottlands Schnee
- Levi Michi
- 14. März
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Mai
Unser Mädelstrip führte uns durch die bezaubernden Straßen von Edinburgh und die lebendige Atmosphäre von Glasgow, zwei Städte, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Zwischen einer rutschigen Wanderung, leckerem Essen und dem Gefühl, als wären wir im Harry-Potter-Universum gelandet, haben wir uns eine schöne Freundinnen-Zeit gemacht.

Tag 1: Anreise
Unser Abenteuer begann in Edinburgh. Der erste Tag startete gleich mit einem kulinarischen Highlight – Pizza in einer netten Pizzeria. Die Pizza? Unglaublich lecker. Aber die Atmosphäre? Lauter als jeder Rockkonzert, das ich je erlebt habe.
Aber es war nicht nur die Pizza, die uns überraschte. Zurück im Hotel passierte etwas, das uns ein kleines Lächeln ins Gesicht zauberte: Die Rezeptionistin fragte meine Freundin, welche Art von Zöpfen sie hat. „French ones oder eher Heidi-mäßig?“ Wir mussten schmunzeln – so offen und kommunikativ hatte ich es in einem Hotel noch nie erlebt. Und ganz ehrlich, in Österreich wäre eine solche Frage wohl undenkbar. Der Humor der Schotten, unerschrocken, offen und direkt, zeigte uns schon am ersten Abend, dass diese Reise noch viele Überraschungen bereithalten würde.
Tag 2: Edinburgh
Am nächsten Morgen war es dann so weit: Der gesamte Tag stand im Zeichen von Edinburgh. Unser Sightseeing-Tag begann direkt am beeindruckenden Ross Fountain, von wo aus wir den perfekten Blick auf das Edinburgh Castle hatten. Die Fotos waren ein Traum – das Schloss thront majestätisch über der Stadt, umrahmt von der Schönheit des Parks. Von dort spazierten wir durch den Princes Street Garden in Richtung des Schlosses, als wir auf dem Weg plötzlich einen kleinen Statuen-Elefanten entdeckten. Wer hätte gedacht, dass eine Statue uns mehr begeistern würde als das beeindruckende Schloss selbst? Der Elefant war einfach zu süß und wir konnten nicht anders, als ein paar Fotos von ihm zu machen.
Weiter ging es in die Altstadt, wo wir die charmante Victoria Street entlang schlenderten – eine der fotogensten Straßen der Stadt mit ihren bunten Häusern. Danach hielten wir an der St. Giles' Cathedral, deren gotische Architektur uns richtig in den Bann zog. Nur ein paar Schritte weiter fanden wir den Mary King’s Close, eine enge, historische Gasse, die uns einen faszinierenden Einblick in Edinburghs Vergangenheit bot. Auch Greyfriars Bobby Statue durfte bei unserem Rundgang natürlich nicht fehlen.
Unsere Entdeckungstour führte uns weiter zum Scott Monument, wo wir die beeindruckende Statue von Sir Walter Scott bewunderten. Von dort ging es dann hinauf zum Calton Hill, von dem aus wir einen unglaublichen Blick über die ganze Stadt hatten. Die Aussicht auf Edinburgh mit den Hügeln und dem Castle war einfach atemberaubend.
Schließlich machten wir uns auf den Weg zum Holyrood Palace, der Residenz der Monarchen in Schottland. Dann machten wir uns wohl auf zur wohl größten Herausforderung des Tages: dem Arthur's Seat.
Die Wanderung auf den Arthur’s Seat war ein echtes Abenteuer – und zwar nicht nur wegen der atemberaubenden Aussicht, sondern auch wegen der Bedingungen. Es lag schon Schnee, der Boden war rutschig, und der Wind war zeitenweise ziemlich eisig. Und wie bin ich da hoch? Mit meinen Sneakers. Ja, genau, meine alltagstauglichen Sneakers, die ich normalerweise nur für gemütliche Stadtspaziergänge benutze. Zuhause wäre ich die Erste, die sich über Leute lustig macht und aufregt, die mit genau solchen Schuhen auf Wanderungen gehen.
Überall um uns herum rutschten immer wieder Menschen aus – der Schnee machte den Weg zu einer echten Herausforderung. Aber Spoiler: Wir haben es trotzdem geschafft! Keine Stürze, keine Katastrophen – nur ein paar kleine Rutschpartien, die uns zum Lachen brachten.
Am Abend saßen meine Freundin und ich ganz entspannt in der Hotellobby und spielten ein beliebiges Spiel, als plötzlich eine Italienerin vor uns auftauchte. Mit einem breiten Grinsen fragte sie, ob wir Lust hätten, mit ihr und ihrer Schwester Monopoly zu spielen – und zwar nicht irgendeine Version, sondern die Monopoly Schottland Edition.
Meine Freundin und ich sahen uns kurz an und sagten dann: "Na klar, warum nicht?"
Also machten wir es uns zu viert gemütlich und die Spielrunde nahm ihren Lauf. Bis weit nach Mitternacht saßen wir also da, vertieft in das epische Spiel, das sich zwischen schottischen Sehenswürdigkeiten und Grundstücken abspielte. Wir haben zwar alle etwas mehr Geld verloren, als uns lieb war, aber am Ende war das Wichtigste: viel Lachen und eine unvergessliche Erinnerung. Ein unerwarteter, aber genialer Abschluss für den Tag in Edinburgh!
Tag 3: Glasgow
Am dritten Tag machten wir uns mit dem Bus auf den Weg nach Glasgow. Schon bei der Ankunft fiel uns eines auf: Die Stadt war neuer als Edinburgh und die Sehenswürdigkeiten waren voneinander viel weiter entfernt als in Edinburgh. Also hieß es: Laufen, laufen und nochmal laufen – und das bei typisch schottischem Wetter. Aber was uns richtig ins Staunen versetzte, war das Verhalten der Läufer. In Schottland liefen die Leute nicht nur in kurzen Hosen und T-Shirts durch die eisige Kälte, sondern das Ganze wurde noch mit einer Mütze und Handschuhen kombiniert. Wir standen oft einfach da, fassungslos, und starrten auf diese Menschen, die anscheinend ein ganz anderes Temperaturempfinden haben als wir. Man könnte meinen, sie hätten den Winter einfach „ignoriert“.
Auf jeden Fall starteten wir unsere Glasgow Sightseeing Tour in der Buchanan Gallery, denn nach der Busfahrt mussten wir dringend einmal auf die Toilette. Was wir dort vorfanden, war ein wahrer Waschbecken-Wahnsinn. Für etwa 20 Toiletten gab es ganze 40 Waschbecken (oder auch noch mehr?). Wir konnten uns nicht entscheiden, ob wir mehr über die Anzahl der Waschbecken lachen oder staunen sollten.

Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, ging es weiter in den Kelvingrove Park, wo wir die berühmte Universität von Glasgow besichtigten. Der Park war wunderschön und die Uni mit ihren beeindruckenden Gebäuden ließ uns fast glauben, wir wären in einem Harry-Potter-Film. Die Architektur war so majestätisch, dass wir uns kurz fragten, ob wir hier wirklich in einem „echten“ Universitätscampus oder vielleicht in einer Hogwarts-Filmszene gelandet sind.
Von dort machten wir uns auf den Weg zum Riverside Museum, das uns wirklich überraschte. Nicht nur, dass das Museum kostenlos war – es war auch richtig cool! Die Ausstellungen, die von alten Autos über Schiffsmodelle bis hin zu historischen Fahrrädern reichten, boten einen tollen Einblick in die Geschichte der Stadt und des Landes.
Nach dieser Entdeckungstour ging es an der Uferpromenade der Clyde weiter auf die andere Seite der Stadt zum Glasgow Green Park, wo wir das beeindruckende Nelson’s Monument besichtigten und das Peoples Palace besuchten.
Danach war es Zeit für einen echten Schotten-Klassiker: Der Barrowland Market. In der Altstadt ging es weiter, vorbei an den Glasgow City Chambers und dem George Square – der zentrale Platz, der einfach das Herz der Stadt zu sein schien. Die Princess Street rundete unser Altstadt-Abenteuer perfekt ab.
Zum Schluss landeten wir in einem kleinen, aber feinen Restaurant, wo wir uns eine frische Poke Bowl gönnten. Der perfekte Abschluss eines ereignisreichen Tages! Danach ging es mit dem Bus wieder zurück nach Edinburgh, wo wir die Eindrücke des Tages in unseren Köpfen verarbeiteten.
Tag 4: Heimreise
Der Flug nach Hause war der perfekte Abschluss unserer Schottlandreise. Als wir früh Morgens in den Himmel abhoben, erlebte ich den schönsten Sonnenaufgang, den ich je in einem Flieger gesehen habe. Der Himmel erstrahlte in einem magischen Gelb-Orange-Pink, so bunt und lebendig. Der Sonnenaufgang war für mich ein Symbol für all die schönen Erinnerungen, die wir aus Schottland mitnehmen – und ein kleiner Anstoß dafür, dass ich noch viele Flecken der Erde entdecken möchte.

Fazit
Die Schotten beeindruckten uns mit ihrer Offenheit und ihrem Humor, und selbst die schottischen Läufer in kurzen Hosen bei eisigen Temperaturen wurden zu einer echten Attraktion. Ob bei der Wanderung auf den rutschigen Arthur’s Seat oder bei einer spontanen Monopoly-Runde in der Hotellobby – die Reise hat uns gezeigt, wie viel Spaß es macht, neue Orte zu entdecken und sich auf Unvorhergesehenes einzulassen. Ein Trip, der uns nicht nur körperlich, sondern auch emotional bereichert hat. :)















































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