Madeira: Wo der Weg manchmal steil, aber das Erlebnis umso schöner ist
- Levi Michi
- 23. Mai
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Mai
Madeira – das klingt nach Sonne, Blumen, Wanderschuhen und Aussichtspunkten, die einem den Atem rauben. Und genau das wollten wir: Raus aus dem Alltag, rein ins Abenteuer. Zwei Freundinnen, eine Insel und der Plan, einfach loszulassen und zu entdecken, was kommt.
Was wir bekamen? Wilde Küsten, steile Berge, mystische Nebel, ein paar skurrile Begegnungen – und vor allem: ganz viele unvergessliche Momente. Denn Madeira hat seinen ganz eigenen Rhythmus… und der tanzt manchmal aus der Reihe.
Anreise
Kaum hatten wir am Flughafen Madeira gelandet, holte uns die Autoagentur ab – dachten wir zumindest. Denn statt direkt zur Autovermietung zu fahren, steuerten wir plötzlich eine ganz andere Richtung an. Mein Herz machte kurz einen Satz: Entführung? Aber bevor die Panik groß werden konnte, begann unser Fahrer zu reden und erklärte uns, dass wir uns den Weg gut merken sollten. Puh! So landeten wir auf einem etwas mysteriösen Parkplatz, von dem ich bis heute nicht ganz sicher bin, ob alles ganz legal war.
Und während wir dann endlich bei unserem Mietwagen standen und ich noch versuchte, cool zu bleiben, erzählte unser sehr extrovertierter Autovermieter uns seine ganze Lebensgeschichte – obwohl wir eigentlich einfach nur zwei Freundinnen waren, die sich ins Abenteuer Madeira stürzen wollten. Willkommen auf der Insel, wo sogar die Abholung zum Erlebnis wird!
Schon die Fahrt zur Unterkunft mit dem Mietauto war ein kleines Chaos – zweimal falsch abgebogen und gefühlt im Kreis gefahren, bis wir endlich beim Apartment ankamen. Dann sahen wir diese Straße: steil wie ein Berg! Ich fragte nur: „Schaff ich das überhaupt mit dem Auto?“ Keine Wahl, denn oben wartete unser Parkplatz. Nach einem kurzen Abstecher ins Apartment ging’s für uns direkt zum Supermarkt – und meine Nerven wurden gleich wieder auf die Probe gestellt. Winzige Parkplätze, enge Kurven, und ein Platz, der gerade so für einen Smart reicht. Manövrieren war hier definitiv die Devise!
Von Klippen bis Skywalk – Ein unvergesslicher erster Tag auf Madeira
Unser erster Tag auf Madeira startete früh – und das hat sich sowas von gelohnt! Wir machten uns auf den PR8 Vereda da Ponta de São Lourenço, eine Wanderung, die wie ein Geschenk der Natur wirkt. Vorbei an schroffen Klippen, wilden Blumen, die in allen Farben blühen, und mit dem endlosen Blau des Atlantiks als Kulisse. Immer wieder kreisten Flugzeuge über uns – eine fast magische Erinnerung daran, dass wir mitten in diesem Inselparadies gelandet sind. Zum Glück hatten wir den Jackpot: Einen Parkplatz ganz vorne erwischt! Früh aufstehen zahlt sich eben aus.
Weiter ging’s nach Santana, zum Parque Temático Madeira. Ein Themenpark, der die Kultur und Geschichte der Insel liebevoll in kleinen, bunten traditionellen Hütten zeigt. Süß anzusehen, aber ehrlich gesagt: Muss man nicht unbedingt gesehen haben. ;)
Von dort fuhren wir weiter nach Seixal, zum Miradouro do Véu da Noiva, einem Aussichtspunkt mit einem Wasserfall, der direkt ins Meer stürzt. Einfach atemberaubend. Einfach paradiesisch. Perfekt für eine kleine Pause, Jause inklusive, mit Blick auf das Meer und saftige Papayaplantagen – ein Moment, in dem die Welt einfach stillsteht.

Unser Plan, den Seixal Beach zu besuchen, scheiterte leider an der Parkplatzsuche – Madeira wollte wohl, dass wir weiterziehen. Also machten wir uns auf zum Miradouro dos Ilhéus da Ribeira da Janela, wo wir entspannt die Aussicht genossen, bevor es nach Porto Moniz ging. Dort schlenderten wir durch die charmante Ortschaft, beobachteten entspannt die mutigen Schwimmer in den berühmten Naturpools und gönnten uns ein leckeres Eis. Den krönenden Abschluss des Tages bildete der Skywalk Girao Sykwalk – 580 Meter über dem Meeresspiegel mit einem Rundumblick, der einfach ein Traum ist.
Zwischen Trubel und Ruhe auf Madeira
Am nächsten Morgen machten wir uns auf nach Calheta, um den berühmten PR6, eine typische Levadawanderung, zu machen. Denn: Wer nach Madeira kommt, sollte so eine Wanderung einfach nicht verpassen! Die Natur zeigte sich von ihrer besten Seite, die Kulisse war wirklich traumhaft – nur das Wetter spielte anfangs ein bisschen verrückt. Aber wir? Wir ließen uns davon nicht unterkriegen. Was allerdings schnell unsere Geduld auf die Probe stellte, war die Menge an Menschen: Die Parkplätze waren so voll, dass wir nicht nur mehr dachten, wir müssten unser Mietauto auf der Hauptstraße abstellen – wir stellten es dort ab. Und der Wanderweg? Eng wie eine Einbahnstraßen – mit Gegenverkehr. Bedeutet: Ständig anhalten, lächeln, warten, weiter – Geduld war definitiv unser Wander-Buddy an diesem Tag.
Als wir dann endlich am Ziel, den 25 Fontes, ankamen, teilten wir diesen wunderschönen Flecken Natur mit seeeehr vielen anderen Touristen.
Nach dem Touristen-Schock freuten wir uns umso mehr auf unseren nächsten Stopp: den Wasserfall von Anjos, den wir tatsächlich fast für uns allein hatten. Ein kleiner Glücksmoment, der uns tief durchatmen ließ.

Danach ging es weiter nach Ribeira Grande, wo wir am Strand eine kleine Pause machten und versuchten, die innere Ruhe wiederzufinden – ein bisschen Meeresrauschen gegen das Wander-Chaos sozusagen.
Zum Abschluss unseres Tages steuerten wir die Cristo Rei Statue an, die mit ihrer wunderbaren Stimmung unsere Laune sofort wieder erhellte. Ein perfekter Moment, um dankbar zu sein für all die kleinen und großen Abenteuer, die diese Insel mit uns teilt.
Nebelzauber am Pico do Arieiro
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker sehr früh, denn unser großes Ziel war klar: den Sonnenaufgang am Pico do Arieiro erleben. Voller Vorfreude hatten wir sogar die geplante Wanderung vom Pico do Arieiro zum Pico Ruivo im Gepäck – doch die war leider gesperrt. Nichtsdestotrotz waren wir pünktlich am Parkplatz, ergatterten einen der letzten Plätze und zogen uns alles an, was wir nur fanden.
Unsere Hoffnung auf ein kleines Wunder hielt sich wacker – doch der Berg hatte andere Pläne und versteckte sich komplett in Nebel und Wolken. Keine Sicht, kein Sonnenaufgang, nur mystische Stimmung – sozusagen der „Blackout“ unter den Berg-Panoramen. Aber hey, schön kann ja jeder, wir hatten dafür ein ganz besonderes Nebel-Erlebnis!
Kalt und ein bisschen enttäuscht fuhren wir zurück zur Unterkunft, wo eine ultraheiße Dusche uns wieder ins Leben holte. Nach einem leckeren, stärkenden Frühstück machten wir uns auf nach Funchal, um die Stadt zu erkunden. Vom Praça CR7 über die Promenade bis zu den wunderschönen Municipal Gardens – überall gab es Neues zu entdecken. Der absolute Höhepunkt war der Mercado dos Lavradores: Ein Markt, wo man allerlei Spezialitäten der Insel bekommt. Ein Farbenmeer aus Früchten, von denen wir nicht mal wussten, dass sie existieren – Ananasbananen und Maracujabananen waren uns beispielsweise zuvor nicht bekannt.
Abschied mit Ausblick: Flugzauber am Flughafen Madeira
Bevor es zurück nach Hause ging, verbrachten wir noch ein paar entspannte Momente am Flughafen Madeira – und was für eine Kulisse das war! Der Flughafen liegt mitten zwischen steilen Klippen und einer waghalsigen Start- und Landebahn, die uns vor Staunen den Atem raubten. Wir saßen da, beobachteten, wie Flugzeuge an uns vorbeizischten, landeten und wieder abhoben – fast so, als würden sie uns zuwinken und sagen: „Komm bald wieder!“ Ein perfekter, magischer Abschluss, der uns nochmal daran erinnerte, wie besonders diese Insel ist. Madeira verabschiedet sich eben nicht leise, sondern mit einem großen, fliegenden Spektakel.

Fazit
Madeira hat uns mit seiner atemberaubenden Natur tief beeindruckt. Das Wetter war zum Glück meistens auf unserer Seite – aber der wachsende Tourismus hat uns manchmal ganz schön auf die Probe gestellt. Geduld war gefragt, besonders bei der Parkplatzsuche und den vollen Wanderwegen. Mit vielen wertvollen Erinnerungen und einem Gefühl von Dankbarkeit im Herzen geht unsere Reise zu Ende – erfüllt von all den kleinen und großen Momenten, die Madeira so einzigartig machen.



































































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