top of page

Apulien zum Lachen und Lieben


Wenn Reisen wirklich das Leben schreibt, dann war unser Trip nach Apulien ein wilder Roman mit lauter Musik, schiefen Verkehrstafeln und einem Ende, das man fast für einen italienischen Film halten könnte.

Von einem lauten Partybus am Flughafen über schräge Verkehrstafeln, kalten Wind im Süden und einem Mietauto mit eingebautem Schockmoment bis hin zu Sonnenuntergängen, die die Seele streicheln – Apulien hat uns alles geboten. Wir waren unterwegs zwischen weißen Städten, wilden Wellen, barocken Fassaden und ganz viel italienischem Lebensgefühl.

Also: Volare, oh oh… – los geht’s!

 

Anreise

Unser Apulien-Abenteuer begann nicht etwa mit mediterranem Flair oder entspannten Reisestimmung – sondern mit einem echten Knaller: Am Flughafen Venedig stiegen wir erwartungsvoll in unseren Transferbus. Doch was uns erwartete, war weniger Shuttle, mehr Club auf Rädern. Der Busfahrer hatte die Musik so laut aufgedreht, dass man fast dachte, wir wären auf dem Weg zu einem Club und nicht zu unserem Flieger. Und dann kam der Knaller: Die Fahrt dauerte keine 30 Sekunden. Kein Witz!

Der Partyrausch war also genauso kurz wie absurd. Unsere Sitznachbarinnen im Flieger? Von Oligarchinnen bis hin zu komplett aufgespritzte, aufgeblasene Frauen, die genauso gut aus einer Reality-Show hätten stammen können. Der Ton war gesetzt: Diese Reise würde alles, nur nicht langweilig.


Lautstarker Start in Bari

Kaum in Bari gelandet und das Mietauto übernommen, war unser erster Gedanke: "Schauen wir mal, was die Karre kann!" Also rein ins Auto, Zündung an, schnell mal alles durchchecken – und natürlich: Radio an. Erst passiert gar nichts. Ein kurzer Moment der Enttäuschung… doch dann, ohne jede Vorwarnung, brüllt uns plötzlich italienisches Radioprogramm in voller aufgedrehter Lautstärke entgegen. Hörschaden inklusive. In völliger Panik versuchten wir verzweifelt, den Lautstärkeregler zu finden – was sich im ersten Moment erstaunlich schwierig in diesem Auto gestaltete, wenn man halb taub ist. Drücken, Drehen, wildes Tippen auf dem Display… bis endlich wieder Stille einkehrte. Wir sahen uns an, lachten – und wussten: Auch dieses Kapitel wird Teil unserer besonderen Apulien-Geschichte.

 

Straßenroulette auf Italienisch

Schon nach wenigen Minuten auf den Straßen unterwegs wurde uns klar: Apulien nimmt es mit dem Straßenbau und den Verkehrsregeln nicht so genau. Der Asphalt? Ein Abenteuer für sich. Schlaglöcher, holprige Abschnitte und teils gar kein wirklicher Belag mehr – unsere Stoßdämpfer gaben innerlich bereits auf. Verkehrsschilder? Wenn überhaupt vorhanden, dann schief, zugewachsen, vollgeschmiert oder einfach halb abgebrochen. Und die wenigen, die man lesen konnte, nahm sowieso keiner ernst. Geschwindigkeitsbegrenzungen? Eher freundliche Vorschläge.

Und während wir so durch die Landschaft fuhren, stellten wir fest: Apulien kennt keine halben Sachen. Es gibt Städte – und es gibt Land. Dazwischen? Nichts. Keine kleinen Vororte, keine Streusiedlungen, keine netten Häuschen am Wegesrand. Nur Felder, Olivenhaine und gelegentlich ein Trullo, der wie zufällig aus dem Boden gewachsen scheint. Das urbane Leben spielt sich in klar abgesteckten Inseln ab – dazwischen ist Platz, Weite, Natur. Und irgendwie passt das alles perfekt zum Tempo dieser Region – zwischen Chaos und Gelassenheit.

 

Angekommen – Durst, Dusche und der Wasserschock

Endlich in unserer ersten Unterkunft angekommen, sehnten wir uns nur noch nach einer warmen Dusche und einem weichen Bett – schließlich war es schon längst nach Mitternacht. Ganz entspannt erzählte ich noch, dass ich gelesen hatte, das Trinkwasser in Apulien sei so gut, dass wir kein Wasser kaufen müssten. Voller Durst probierte Gregor mutig einen Schluck – und verzog sofort das Gesicht: „Scheußlich!“ Ich war völlig verwirrt, wollte ihm aber glauben.

Erst nachdem Gregor duschen wollte und mit verwirrtem Blick und Handtuch zurückkam, weil kein Wasser kam, wurde uns klar: Das Wasser, das er getrunken hatte, war tatsächlich abgestanden – aus der Leitung floss nämlich nichts mehr! Während ich hektisch versuchte, die Vermieterin zu erreichen, machte Gregor sich daran, das Problem an der Hauptleitung zu beheben. Mit ein paar Handgriffen war das Wasser endlich zurück – und wir erleichtert, dass wir nicht nur einen Mann, sondern auch einen kleinen Haustechniker dabei hatten. J

 

Singen, schlendern, schlemmen: Apulien in einem Tag

Am ersten Morgen starteten wir voller Vorfreude Richtung Polignano a Mare – dieses charmante Städtchen, das auf weißen Klippen über dem türkisblauen Meer thront. Kaum angekommen, summten wir sofort das wohl berühmteste italienische Lied aller Zeiten: „Volare, oh oh, cantare, oh oh oh…“ Der Sänger des berühmten Liedes „Volare“ stammt tatsächlich von hier! Und als wäre das nicht genug, gibt es sogar eine Straße, in der der Liedtext als stimmungsvolle Beleuchtung hängt. Zwischen den engen Gassen, bunten Häusern und dem Meeresrauschen verliebten wir uns direkt in diesen Ort.



Weiter ging’s nach Monopoli – ein süßes Hafenstädtchen mit viel Charme und eben auch Kirchen, Kirchen, Kirchen. Angeblich kann man hier eine ausführliche Kirchentour machen. Klingt spannend, oder? Na ja, wir haben uns lieber für die „schnelle Version“ entschieden und stattdessen durch die Gassen geschlendert und einfach das italienische Leben genossen – schließlich muss man Prioritäten setzen. ;)


ree

Den Tag rundeten wir dann mit einem Abstecher nach Locorotondo ab, wo uns eine der leckersten Pizzen unserer Reise erwartete. Perfekt knusprig, mit frischen Zutaten und viel Liebe gebacken – so konnte der Abend gerne öfter enden! Zufrieden und satt machten wir uns auf den Rückweg zu unserer Unterkunft, bereit für weitere Abenteuer am nächsten Tag.

 

ree

Von weißen Mauern zu goldenen Wellen

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Ostuni – und verliebten uns auf den ersten Blick. Die „weiße Stadt“ glänzt nicht nur durch ihre strahlenden Häuser, sondern auch mit ihrem Charme, der irgendwie sofort ins Herz geht. Verwinkelte Gassen, helle Mauern, blauer Himmel – das Ganze sah aus wie aus einem mediterranen Märchenbuch.



Danach hieß es: ab ins Auto und weiter nach Lecce. Die Fahrt war etwas länger, aber dafür wurden wir mit Barock vom Feinsten belohnt. Barock, wohin man schaut, hübsche Gassen und so viel Charme, dass man gar nicht anders kann, als das Städtchen in sein Herz zu schließen. Wir spazierten gemütlich durch die Altstadt, ließen uns treiben und gönnten uns eine kleine Verschnaufpause mit Pasta und Kaffee.

 

ree

Zum krönenden Abschluss des Tages zog es uns ans Meer – nach Melendugno. Der Wind wehte uns kräftig um die Ohren, die Wellen tobten wild und wir standen einfach da und staunten. Kein Trubel, kein Touristenprogramm – nur Natur pur. Und da wurde uns klar: Ja, wir sind echte Naturkinder. Die Kulisse war so wunderschön und als dann noch die Sonne langsam unterging und den Himmel in Pastellfarben tauchte, war klar: Das war kein Tagesabschluss, das war ein kleines Seelen-Feuerwerk.



Ein Tag, drei Orte, tausend Eindrücke

Am nächsten Tag führte uns unser Weg nach Alberobello – und plötzlich trafen wir sie: die Touristen! Nach all den ruhigen Tagen war das fast ein kleiner Kulturschock, aber hey, wer kann es ihnen verdenken? Die berühmten Trulli-Häuser mit ihren spitzen Dächern sind einfach ein Hingucker, und es war definitiv cool, sie endlich live zu sehen. Man fühlt sich fast, als wäre man in einem Märchen aus Stein gelandet.


ree

Doch das wahre Highlight wartete noch: Matera. Diese Stadt ist einfach unglaublich und magisch! Überall Treppen, versteckte Türen, kleine Terrassen mit Blick über die Schlucht. Die alten Höhlenwohnungen, die faszinierende Geschichte und dieser ganz besondere Charme, der einem das Gefühl gibt, in einer anderen Zeit zu spazieren. Wir waren sofort verzaubert und hätten hier ewig bleiben können.


ree

Am Abend ging es dann zurück nach Bari, wo wir durch die belebten Gassen schlenderten und merkten: Hier pulsiert das Leben! Trotz der vielen Menschen genossen wir den italienischen Flair in vollen Zügen – vor allem bei einem kühlen Aperol, der den perfekten Abschluss unseres Abends bildete. Und als ob das nicht genug wäre, bekamen wir mitten in der Nacht noch ein kleines Feuerwerk als Abschiedsgeschenk – ein funkelndes Finale für unsere letzte Nacht in Italien. Einfach magisch!


 

Fazit

Diese Reise hatte alles, was das Herz braucht: spontane Lacher, staunende Blicke, windzerzauste Haare und Sonnenuntergänge fürs Gemüt. Zwischen schiefen Schildern, leisen Küstenmomenten und lautem Straßenchaos haben wir gelernt, wie schön es ist, einfach loszulassen. Ob wir durch Trulli-Dörfer spazierten, in Höhlenstädten staunten oder am Meer dem Wind entgegenlächelten – es war nicht nur ein Urlaub, sondern ich hab wieder ein kleines Stück Leben gespürt.

 

Kommentare


KONTAKT
  • Schwarzes Instagram-Symbol

© levixmichi

Erstellt mit Wix.com

Danke für die Nachricht!

bottom of page